Workshop in der Einführungsphase

EMG-Schülerinnen und -Schüler lernen Lernen

"Offene und lockere Atmosphäre": Schülerinnen und Schüler der Ef eignen sich verschiedene Lernstrategien an

Richtig lernen in der Oberstufe“?! Geht das denn anders als in der Unter- oder Mittelstufe? Naja, man ist halt viel mehr auf sich selbst gestellt und muss für sich selbst die beste Methode herausfinden, um effizient zu lernen. Und genau das ist es, um was es hier, in diesem zweimal zweistündigen Workshop von Frau Kreucher, geht. Es wurden uns neue Methoden und Lerntechniken gezeigt, damit wir besser und effizienter lernen können.

Doch zunächst mussten wir zum Einstig, in kurzer Zeit, Fragen beantworten, um unser Gehirn ,,anzuregen“. Die erste Frage, was Intelligenz ist, war schnell geklärt: Die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und schließlich daraus folgend zu handeln. Auf die anderen Fragen sind wir dann im Laufe der zwei Stunden eingegangen.

Wir lernten, dass es uns einfacher fällt, etwas zu erlernen, wenn wir schon Vorkenntnisse haben, oder wir uns Dinge zu einem schon oft behandelten Thema besser merken können. Das liegt an dem so genannten „Wissensnetz“. Am Anfang ist es ein Netz mit großen Maschen, bei dem jedes Thema eine Masche „besitzt“ und je mehr wir über eine Sache wissen, desto mehr Maschen bilden sich in dieser einen, es bleiben also mehr Informationen an den Seilen hängen, als durch die Zwischenräume fallen.

Dann war da noch die Frage, „Wann ist Lernen effizient?“. Ich glaube, wir kennen alle die Aussage: „Du musst immer viel lernen!“ Aber bringt es das denn überhaupt, wenn ich einfach so drauf los lerne, ohne zu wissen, wofür eigentlich? Lernen ist nur dann effizient, wenn ich Spaß/ Interesse an dem jeweiligen Thema habe und wenn ich ein Ziel vor Augen habe.

Das heißt jetzt aber nicht, dass es nichts bringt, wenn ich für mein „Hassfach“ etwas lernen muss, weil ich keinen Spaß dran habe, nein, wir können unser Gehirn, was das angeht, auch ein bisschen austricksen. Zum Beispiel können wir unsere Neugierde zu Beginn anregen, indem wir uns kurz ein paar Fragen zu dem Thema formulieren und im Nu ist man voll dabei, nur, weil man diese Fragen endlich beantwortet haben möchte.

Oder man setzt sich ein klares Ziel, zum Beispiel nimmt man sich drei Stunden kurzen Pausen nach jeweils zwanzig Minuten, denn auch das ist wichtig, um das Gehirn leistungsstark zu halten. Zudem belohnt man sich, wenn das Ziel erreicht wurde.

Das Lernziel ist jedoch nur der erste Schritt. Wenn ich weiß, was ich schaffen möchte, dann mache ich mir als zweiten Schritt Gedanken darüber, was ich schon weiß, also eine Inventur (um mehr Überblick über den Stoff zu haben, den ich wirklich lernen muss).

Hierfür eignet sich zum Beispiel eine ABC-Liste gut, diese funktioniert, indem man das Alphabet untereinander auf einem Blatt notiert und man dann zu jedem Buchstaben Begriffe aufschreibt. Nachdem die Inventur abgeschlossen ist, sucht man sich dann eine Lernmethode aus, mit der man am besten klarkommt und die zu dem zu behandelnden Thema passt.

Zum Beispiel kann man sich eine Mind-Map machen, oder Eselsbrücken bilden. Man kann aber auch ein KAWA (Kreative Analogien mit Wort-Assoziation) oder ein KAGA (Kreative Analogien mit Grafik-Assoziation) machen. Das macht man, indem ein Wort in 3D, Blasenschrift, o.ä. in die Mitte eines weißen Blattes geschrieben wird und jeder Buchstabe in verschiedenen Farben ausgemalt wird. Zu jedem Buchstaben werden nun Wörter mit gleichem Anfangsbuchstaben geschrieben oder Bilder dazu gemalt.

Nach der Wahl der Lernmethode kommt natürlich die Durchführung, also das Erstellen des Lernmaterials und gleichzeitiges Lernen. Es folgt dann eine Zusammenfassung dessen, was man gelernt hat. Als letzter Schritt erfolgt das Anwenden und Bewerten, um zu sehen, wo man sich noch unsicher ist und nachlernen muss.

Lernen ist also, als würde man durch ein dunkles Haus nach oben gehen und nach und nach auf seinem Weg in jedem Zimmer das Licht einschalten. Um die Lichtschalter zu finden, kann man Hilfswerkzeuge oder bestimmte Methoden verwenden. Ganz oben angekommen, besitzt man einen Überblickt über alles Erlernte.

Frau Kreucher bezog sich während der Workshops immer wieder auf Vera F. Birkenbihl, von der Lernmethoden und Lernwerkzeuge unter anderem stammen. Sie war eine Sachbuchautorin, Managementtrainerin und galt als die eine bekannte Frau unter den Motivationstrainern.

Außerdem erwähnte sie häufig ihre eigenen, ehemaligen Lehrer, Herr und Frau Kuntermann, die hier in Hürth eine Lernwerkstatt eröffnet haben.

Der Workshop war sehr interessant und aufschlussreich gestaltet und es herrschte eine offene und lockere Atmosphäre, bei der man motiviert mitarbeiten konnte. Alle Erwartungen der Teilnehmer waren erfüllt und wir alle sind nun in der Lage, unsere Lernsituation und unser Verhalten diesbezüglich zu überarbeiten.

Franzi Dyckx

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