Prof. Albrecht Beutelspacher zu Gast am EMG

Mathematik von ihrer unterhaltsamsten Seite

Puzzle aus zwei Teilen: Prof. Albrecht Beutelspacher beschreibt die Schönheit des Tetraeders

Am Ende zeigte sich die Mathematik von ihrer romantischen Seite. Zwei aneinandergeklebte Papierstreifen verwandelte Prof. Albrecht Beutelspacher mit dem Einsatz einer Schere in zwei ineinander verschlungene Herzen. Damit beschloss der Gießener Wissenschaftler seinen 45-minütigen Vortrag, der den Besuchern in der neuen EMG-Aula das Fach Mathematik auf höchst unterhaltsame Weise von einer ganz anderen Seite zeigte.

Beutelspacher setzte konsequent fort, was die Besucher der von ihm initiierten Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ schon im November am Ernst-Mach-Gymnasium erleben konnten: Experimente, Knobeleien und Basteleien aus der Mathematik bei konsequentem Verzicht auf fast alles, was die Beziehung vieler Menschen zu dem Fach belastet.

Nach einem stimmungsvollen musikalischen Auftakt durch die Schulband unter der Leitung von Christian Topp musste sich auch am Dienstagabend niemand mit Formeln oder Gleichungen auseinandersetzen. Beutelspacher zauberte dreiseitige Pyramiden aus Pappdreiecken und erklärte, dass es letztlich produktionstechnische Gründe sind, die dem Tetraeder den Weg in die Welt der Getränkeverpackungen ebnete.

Dem verblüfften Publikum vermittelte er in nur wenigen Minuten, wie man 996 und 885 problemlos im Kopf oder 21 und 32 leicht mit diagonal angeordneten Strichen multiplizieren kann. Mit der für ihm typischen Prise Humor erzählte Beutelspacher, wie er mit seiner Papierstreifen-Metamorphose selbst Ranga Yogeshwar überraschte.

„Sie wissen es vielleicht noch nicht, aber ich weiß es. Sie werden zu Hause auch zu Papier und Schere greifen, um die Experimente nachzumachen“, prognostizierte Beutelspacher den Besuchern. Damit dürfte er wohl richtig liegen. Und bestimmt würde er sich freuen, wenn die eine oder andere Bastelarbeit auch im Mathematikunterricht ankäme.

Die Voraussetzungen sind gut, schließlich hatte sich auch das komplette EMG-Mathematikkollegium unter den Besuchern eingefunden. Mit dabei auch Sebastian Hoheisel, der maßgeblich daran beteiligt war, Beutelspachers Ausstellung und letztlich auch ihn selbst nach Hürth zu holen.

Hoheisel nutze in seiner kurzen Eröffnungsansprache die Gelegenheit, auch denjenigen zu danken, deren finanzielle Unterstützung das Gießener Gastspiel am EMG möglich gemacht haben: Der Raiffeisenbank Frechen-Hürth, der Firma InfraServ Knapsack und dem Förderverein des Ernst-Mach-Gymnasiums.

Alle genannten Sponsoren waren auch am Dienstagabend unter den Besuchern vertreten. Sie konnten sich in der EMG-Aula persönlich davon überzeugen, dass ihre Unterstützung für den Besuch von Prof. Albrecht Beutelspacher und seiner Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ hervorragend angelegtes Geld ist.

Gregor Evers

 

Wir bedanken uns herzlich bei den Förderern der Ausstellung!

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