LernFerien in Münster - Thilo aus der Q1 berichtet

Eine Woche "Digitales Zeitalter"

Kontroverse Diskussion: Die 23 Schüler treffen in den LernFerien auf Politiker der wichtigsten Parteien

In den Herbstferien wurde für Schülerinnen und Schüler aus NRW das Programm der LernFerienNRW angeboten. In der zweiten Woche habe ich daran teilgenommen und mich mit dem „digitalen Zeitalter“ beschäftigt. Hierbei stand jedoch nicht der Aspekt der Informatik im Vordergrund – eher im Gegenteil.

Aber erstmal von vorne: Am Montag, den 22.10.18 machte ich mich mit dem Zug auf den Weg nach Münster, wo ich mit 23 anderen Schülerinnen und Schülern aus ganz NRW zusammentraf. Keine/r kannte eine/n anderen Teilnehmer/in vorher, doch wir verstanden uns schnell und die Stimmung war gut. Wir waren gespannt, was uns erwarten würde.

Da das Feld der Digitalisierung sehr weit gefasst war, mussten wir uns in den fünf Tagen eng an bestimmte Themen halten und konnten nicht ganz so ins Detail gehen, wie es mich bei einigen Themen interessiert hätte. Beispielsweise hat mir die technische Umsetzung der Digitalisierung gefehlt.

Wir hörten uns zusammen Vorträge an, machten Workshops und erarbeiteten uns arbeitsteilig verschiedene Aspekte der Digitalisierung. Dabei wurden verschiedenste Bereiche abgedeckt:

Mal hörten wir etwas aus philosophischer Sicht zum Thema (z.B.: Dürfen wir uns durch Computerimplantate verbessern?), mal aus wirtschaftlicher Sicht (z.B.: Wie wird mit Daten gehandelt?). Des Weiteren behandelten wir die Themenbereiche der Künstlichen Intelligenz, der gesellschaftlichen Perspektiven, Fake News und Social Bots. Über die Woche hinweg sollte jede/r ein Projekt zu einem Thema entwickeln, dass sie/er im Kontext der Digitalisierung spannend findet. So entstanden u.a. eine App-Idee, ein satirischer Aufruf an die Politik, sowie eine Musikkomposition.

Am spannendsten fand ich persönlichen das Treffen mit Kommunalpolitikern der Parteien CDU, SDP, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Piraten und AfD. Hierbei diskutierten wir das Eingreifen des Staates in die Digitalisierung, sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Politik.

Ein wichtiges Ergebnis der Woche, das bei mir hängengeblieben ist, ist, dass die Politik in Deutschland dem jetzigen Stand der Technik und der Digitalisierung deutlich hinterherhängt. In anderen Ländern, z.B. Estland werden bereits alle Bürgerdaten elektronisch verwaltet. Außerdem ist die Entwicklung der Technologien exponentiell und es wird vermutlich bald zu einer Singularität in der Entwicklung kommen, d.h. wir werden nicht mehr voraussagen können, wie sich die Technik weiterentwickelt, weil es zu schnell passiert.

Das Angebot war sehr informativ und schön anschaulich gestaltet. Der Austausch mit den anderen Schüler/innen war sehr lustig und anregend. Auch war die mediale Ausstattung – passend zum Thema – sehr gut; wir hatten 16 Tablets, die wir intensiv u.a. für Umfragen, Recherchearbeiten, etc. genutzt haben.

Wir haben uns aber nicht ausschließlich mit der Digitalisierung beschäftigt, sondern haben auch Gruppenstärkungsaufgaben gemacht, wie ein Improvisationstheater oder das Erlebnis eines Escape-Rooms.

Ich möchte mich auch nochmal bei Frau Kwickert und Herrn Knippertz bedanken, die mir die Möglichkeit gaben, an den LernFerienNRW teilzunehmen.

Ich kann jeder/m, die/der die Möglichkeit bekommt nur wärmstens empfehlen, an den LernFerienNRW teilzunehmen, weil es eine großartige Erfahrung ist, man sich intensiv mit einem Thema auseinandersetzt und neue soziale Kontakte knüpft.

Thilo Fleckenstein, Q1

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