EMG-Neuntklässler putzen Stolpersteine

Holocaust-Gedenktag: Ein Dienst für die Erinnerung

Schülerinnen und Schüler der Stufe 9 sorgen dafür, dass die Hürther Familie Heidt nicht vergessen wird

Es ist ein grauer Donnerstag im Januar, etwas zu warm für diese Jahreszeit. Begleitet von Frau Korf und Frau Horn macht sich eine Gruppe von Neuntklässlern auf zur Severinusstraße. Sie haben Blumen und Putzschwämme mitgebracht, Handschuhe und Kerzen.

Zwei Tage vor dem Holocaust-Gedenktag - der 27. Januar erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz - sind die Hürther Schülerinnen und Schüler gekommen, um der Familie Heidt einen Dienst zu erweisen.

"Ich finde es sehr traurig", sagt Emilia aus der 9d, "und am schlimmsten ist es, dass alle erschossen wurden." Emilia hatte sich im Vorfeld im Rahmen ihres Geschichtskurses ausführlich mit dem Schicksal der Familie Heidt auseinandergesetzt, die 1942 durch die Nazis aus Hürth deportiert und schließlich bei Minsk im heutigen Belarus ermordet wurde.

Heute erinnern Stolpersteine in der Severinusstraße an die Familie Heidt, die von den Lernenden mit viel Eifer gesäubert werden und schon bald wieder golden strahlen. Blumen und Kerzen werden aufgestellt.

Aniza aus der 9e ist sichtlich bewegt: "Es hat mich sehr berührt, und ich finde es wichtig, dass man die Geschichte nicht vergisst." So wird aus dem alljährlichen Gedenken an die Familie auch ein Dienst der Auseinandersetzung mit der Hürther Vergangenheit, der ein dringlicher Appell für Gegenwart und Zukunft innewohnt: Nie wieder.

Dennis Müller / Foto: Sophie Englert

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