Nach jeweils 26 Jahren in der Bonnstraße

Abschied von Anna Tannhäuser und Elmar Frensch

Schulleiter Martin Welz (r.) verabschiedet die beiden Querdenker Anna Tannhäuser (m.) und Elmar Frensch

Das Ernst-Mach-Gymnasium hat sich von zwei charismatischen Lehrkräften verabschiedet. Am Donnerstagabend überreichte Schulleiter Martin Welz Frau Anna Tannhäuser und Herrn Elmar Frensch nach jeweils 26 Jahren Lehrtätigkeit in der Bonnstraße die Urkunde über die Entlassung in den Ruhestand.

In seinen beiden Laudationes ging Welz – unterstützt von seinem Vize Thomas Knechten - die wichtigsten Stationen in den beruflichen Laufbahnen der beiden angehenden Ruheständler durch. In den vielen Anekdoten kam immer wieder die große Wertschätzung für zwei verdiente Kollegen zum Ausdruck, die sich auch mit ihren jeweiligen Eigenheiten um das Ernst-Mach-Gymnasium verdient gemacht haben.

„Ich wollte nie Beamtin werden. In den Laden gehe ich nicht“, zitierte Martin Welz zu Beginn seiner an Anna Tannhäuser gerichteten Rede. Zum Glück für das EMG änderte die Spanisch- und Religionslehrerin ihre Meinung. Auch in den weiteren Wortbeiträgen aus den Fachschaften kam die große Wertschätzung gegenüber einer Lehrkraft zum Ausdruck, die das System Schule immer wieder kritisch hinterfragt hat.

„Es war gut, dass Sie sich doch für den Laden entschieden haben“, schloss Martin Welz seine Laudatio und sprach damit allen Anwesenden aus dem Herzen. Beiträge wie den Tannhäuser–Klassiker „Das muss man mal der Behörde melden, das geht so nicht“ oder der Forderung nach einem Wochendeputat von 23 Schulstunden (statt aktuell 25,5) wird man künftig in den Lehrerkonferenzen vermissen.

Mit konstruktiv revolutionären Ideen konnte auch Elmar Frensch aufwarten. Der Sportlehrer mit Hang zur Philosophie dachte laut über die Abschaffung der Sportnoten nach. Und nicht nur mit diesem Vorschlag arbeitete er immer wieder am Erhalt der Menschlichkeit im System Schule.

„Sehr gerne erinnern Frau Hüntemann und ich uns an Ihren Vorschlag, den Begriff der 'Freundlichen Schule' in unser Leitbild aufzunehmen. 'Mensch Frensch' ist über viele Jahre die Kurzformel Ihres Programms einer positiven und wertehaltigen Pädagogik am EMG und darüber hinaus gewesen“, beschrieb Schulleiter Welz die Verdienste Frenschs, der sich über einen Zertifikatskurs zum Lehrer für Praktische Philosophie ausbilden ließ.

Einige vom Sportkollegen Heiner Phillippek vorgetragenen Anekdoten aus der Unisex-Lehrerumkleidekabine in der Sporthalle zeigen, dass Frensch in seinen Auseinandersetzungen mit dem System Schule nie Humor und Gelassenheit verloren hat. „Die Umarmung des Unabänderlichen“ beschreibt Elmar Frensch seinen Umgang mit Gegebenheiten, gegen die es nicht zu kämpfen lohnt.

Mit Anna Tannhäuser und Elmar Frensch verliert das EMG zwei querdenkende Lehrkräfte. Langweilen werden sich die Beiden im Ruhestand aber nicht. Tannhäuser möchte u.a. den Iran bereisen, Frensch will seinen musischen Leidenschaften, Jazz-Musik und Bildhauerei, frönen. „Außerdem werde ich öfter spülen und putzen müssen“, berichtet er.

Egal was es sei: Mit einer tiefen Verneigung wünscht das EMG Frau Anna Tannhäuser und Herrn Elmar Frensch einen ereignisreichen, aktiven und glücklichen Ruhestand. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Gregor Evers

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