Abschied von Vera Potthast

Ein Grund, aus dem man Lehrer wird

Langjährige Weggefährten am EMG: Heiner Philipek nimmt Abschied von Vera Potthast

Frau Potthast – dahinter verbirgt sich nicht nur eine Deutsch- und Pädagogiklehrerin. Vera Potthast hat dem EMG eine pädagogische Orientierung gegeben, nicht nur als Lehrkraft, sondern auch in allen entscheidenden Mitwirkungsgremien der Schule.

Vieles, was jüngere Lehrkräfte heute als Selbstverständlichkeit empfinden mögen, wurde von ihr initiiert. Beispielhaft sei hier das Methodentrainings in der Jahrgangsstufe 5 genannt, dessen Inhalte den „Neuankömmlingen“ nicht nur den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium erleichtern, sondern auch früh gezielte Strategien zum eigenständigen und eigenverantwortlichen Lernen aufzeigen und vermitteln soll.

Auch die Einführung des „Lernplans“ war eine Innovation, die auf Vera Potthast zurückgeht. So ermöglicht dieses Konzept eine sinnvolle Nutzung des Vertretungsunterrichts – auch wenn sich das den Schülerinnen und Schülern nicht immer auf den ersten Blick erschließt.

Aber auch die Lehrkräfte haben profitieren können, da sie verantwortlich für die Fortbildungen des Lehrerkollegiums war. Dabei ging es nicht nur um fachliche Inhalte, sondern z.B. auch um Gesprächsführung, Stimmbildung oder Stressvermeidung.

Vera Potthast war für viele Schülerinnen und Schüler (vor allem in der Unterstufe) mehr als „nur“ eine Deutschlehrerin. Sie war stets offen für alle Problem(chen) der ihr Anvertrauten, und das auch weit über das Maß als Klassenlehrerin hinaus. Die Oberstufenschüler (meist Schülerinnen) führte sie an die Probleme der Pädagogik heran und verstand es, ihre Lerngruppen für dieses Fach zu begeistern.

Mittlerweile sind sogar ehemalige Schülerinnen zu Kolleginnen geworden. Als Grund für die Berufswahl sei hier nur eine Kollegin zitiert: „Vera ist der Grund, aus dem ich Lehrerin geworden bin!“

Bei alldem zeichnete Vera Potthast sich durch ihre kollegiale, hilfsbereite, empathische Art aus und war dabei immer eine Vertreterin der „leisen“ Töne.

Nicht nur die Fachschaften Deutsch und Pädagogik verlieren eine geschätzte Kollegin, ohne Vera wäre das Ernst-Mach-Gymnasium nicht die pädagogische Institution, die es heute darstellt!

Die Lücke, die Frau Potthast hinterlässt, wird schwer zu schließen sein, aber wir werden auf unseren pädagogischen und germanistischen Wegen unser „Vorbild“ nicht aus den Augen verlieren.

Dorothee Behr

Zurück