500 Euro für Kölner Verein "TrauBe"

Literaturkurs spendet für Trauerberatung

Bewegender Ortstermin: Lehrer und Schüler vom EMG besuchen den Kölner Verein "TrauBe"

Im vergangenen Schuljahr stellte sich der Literaturkurs von Frau Kreucher immer wieder die verschiedensten Fragen. Manche waren schnell geklärt, wie die Frage nach der Besetzung, während andere, wie die Frage nach dem Titel für unser Stück, auch mal etwas längere Diskussionen verursachten, doch schlussendlich fanden wir zu jede Frage die passende Antwort und die Premiere konnte kommen.

Doch auch nachdem der letzte Vorhang gefallen, der Applaus verklungen und wieder Normalität in unsere Leben eingekehrt war, blieb eine Frage offen: Was tun mit dem Geld, das wir eingenommen hatten?

Der Wunsch, einen Teil des Geldes zu spenden, kam sehr schnell auf und fand bei uns allen großen Zuspruch. Etwas komplizierter wurde es jedoch, als es darum ging, eine Organisation auszuwählen, der unsere Unterstützung zu Gute kommen sollte. Das lag nicht an fehlenden Möglichkeiten, ganz im Gegenteil, es gab einfach zu viele Projekte, die wir für wichtig hielten.

Also legten wir unsere Überlegungen auf Eis und begannen noch einmal ganz von vorne, überlegten uns, was denn bei Disney, der Sache die schließlich der Leitfaden unseres Stückes war, besonders wichtig ist und erkannten, dass es sich dabei um Freude handelt. Es geht letztendlich darum, den Menschen, ob groß oder klein, jung oder alt, ein Lächeln zu schenken.

Und dann fiel uns ein Verein ein, von dem Frau  Korf uns erzählt hatte: TrauBe. TrauBe steht für Trauerberatung und –begleitung, und versucht Jugendlichen und Kindern, die Verluste erlebt haben, einen Raum zu schaffen, in dem sie trauern können, ganz so, wie sie es individuell brauchen, um die Verarbeitung ihres Verlustes zu unterstützen. Die Berater möchten zeigen, dass es in Ordnung ist, seine Trauer auszuleben, dass Betroffene nicht allein mit ihrem Schicksal sind, und dabei helfen, die Trauer letztendlich zu akzeptieren.

Hierfür stellen sie den Kindern verschiedene Räumlichkeiten zur Verfügung, so zum Beispiel einen Raum, in dem sie ihre angestaute Wut und den Frust herauslassen und ausleben können.

In einem anderen Raum wird versucht, den Kindern einen Ort der Ruhe zu geben, hier ist alles auf Beruhigung ausgelegt, die Musik, die Farbauswahl und auch die Wassersäule in der Mitte des Raumes. Es soll schon Kinder gegeben haben, die sich dort stundenlang aufgehalten haben, bis sie schließlich einschliefen und oft das erste Mal seit Langem entspannen konnten.

Die Kinder treffen sich außerdem in Gruppen, welche ihrem Alter entsprechend eingeteilt werden, und haben dort die Möglichkeit, sich über ihre Situation auszutauschen und sich ihren Kummer von der Seele zu sprechen. Doch auch, wenn man nicht sprechen, sondern einfach zuhören möchte, wird das akzeptiert.

Als wir den Verein am 30. Oktober in der Wohnung, wo sich die Räumlichkeiten befinden, besuchten, führten sie uns freundlicherweise herum und erklärten uns ihre Arbeit, doch das, was uns alle am meisten berührte war eine Wand, denn an dieser hatten die Kinder auf selbst gebastelten Sternen die Fotos der Menschen aufgehängt, die sie verloren hatten.

Die Mitarbeiter erzählten uns bei unserem Besuch auch, dass unsere Spende eine große Hilfe sei, auch wenn es sich um „nicht mehr als 500 Euro“ handelt, da TrauBe in einem Jahr Kosten in Höhe von rund 200.000 Euro decken muss, um Dinge wie die Wohnung, Nahrungsmittel, Betreuer etc. zu finanzieren und die Stadt Köln in diesem Jahr erstmalig eine Unterstützung von 30.000 Euro garantiert.

Wir hoffen zum Abschluss unseres Projektes, dass unsere Unterstützung dabei helfen kann, jungen Menschen, die voll von Trauer sind, ihren Weg zurück zu einem glücklichen Lächeln zu erleichtern.

Johanna Seegers

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