Aufführung des Literaturkurses

Drei Szenen zum Nachdenken und Schmunzeln

Keine leichte Kost: In seiner Auftaktszene konfrontiert der Literaturkurs das Publikum mit dem Thema Diskriminierung

Was passiert, wenn Menschen aufgrund von Vorurteilen diskriminiert werden? Wie sieht ein Zusammentreffen von Fontanes „John Maynard“ und Shakespeares „Romeo und Julia“ sowie anderen literarischen Figuren aus? Und wie geht es aus, wenn „Ausländer“ aufgefordert werden, Deutsch zu lernen?

All diesen Fragen ist der Literaturkurs der Q1 bei seiner Aufführung am 3. Juli auf den Grund gegangen. Unter dem Titel „Verwandlung“ hat der Kurs – unter der Leitung von Martina Lauscher – über das gesamte Schuljahr nach einem schauspielerischen Grundkurs drei Szenen selbst geschrieben und vorbereitet.

Eingeleitet wurde der Abend durch das Stück „This Is Me“, welches stereotypes Denken und Vorurteile auf kritische Weise darstellte und zum Nachdenken anregen sollte. Der Auftritt der maskierten Schülerinnen und Schüler begleitet von heftigen Atemgeräuschen, die an Darth Vader erinnerten, führte bei den Zuschauerinnen und Zuschauern zu Gänsehaut und nachdenklichen Momenten.

Anschließend lud John Maynard in „Literatur in Seenot“ seine alten Freunde Romeo und Julia, Ferdinand und Luise („Kabale und Liebe“), Gretchen und Faust („Faust I“), Jack und Rose („Titanic“) sowie Hänsel und Gretel zu einem Wochenendtrip auf sein Schiff ein. Als John Maynard plötzlich stirbt, müssen sich die geladenen Gäste, trotz gegenseitiger Verdächtigungen, zusammentun, um den Mord aufzuklären.

Dabei führt die verhängnisvolle Affäre zwischen Julia und Faust zum Beinahe-Tod von Gretchen, was Mephisto frohlocken lässt, er scheitert jedoch erneut. „Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so: Rettung – der Strand von Buffalo!“

Abgeschlossen wurde die Aufführung durch „Deutsch für Anfänger – Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist“. In dieser Szene waren die von Vodka besessene Russin Natascha, die türkischen Freunde Ahmet und Osman sowie die Kleinfamilie Balkhair von der schüchternen Lehrerin Lena Müller aufgefordert, Deutsch zu lernen, was schlussendlich u.a. durch eine gemeinsame Döner-Verkostung gelang und auch Frau Müller eine Erweiterung ihres kulinarischen Horizonts ermöglichte.

Unter großem Beifall dankte der Schulleiter, Herr Welz, dem Schauspiel-Ensemble und Frau Lauscher für diesen teilweise nachdenklich stimmenden, aber auch kurzweiligen und amüsanten Abend, bei dem nur eine Frage offen blieb: Wie kommt man im Sommer an Lebkuchen?

Der Literaturkurs der Q1 bedankt sich bei Frau Lauscher für die das schöne Jahr, das durch die Aufführung seinen Höhepunkt fand.

Rana Yildiz und Konrad Winkler, Q1

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