Erste-Hilfe-Ausbildung für Sporthelfer und angehende Schulsanitäter

Man muss nicht unbedingt Leben retten

Die "Zwei-Helfer-Methode": Das Verfahren zur sicheren Abnahme des Helms verhindert schwere Verletzungen

„Leben retten“! Dies war eine Antwort auf die Frage, welche Erwartungen die teilnehmenden Sporthelferinnen und Sporthelfer sowie angehenden Schulsanitäterinnen an den Erste-Hilfe-Kurs hatten. Der Kurs, der am 12. Dezember stattfand, wurde von Herrn Arbeiter und Herrn Nobis geleitet.

Zu Beginn beschäftigten wir uns mit der Absicherung eines Unfallortes unter besonderer Berücksichtigung des Straßenverkehrs am Beispiel der Bonnstraße vor unserer Schule. Dabei lernten wir an Fallbeispielen, wie wichtig es ist Hilfe zu leisten bzw. zu holen und die Unfallstelle korrekt abzusichern. Der Eigenschutz spielt bei jeglicher Form der Ersten Hilfe stets eine übergeordnete Rolle.

Im zweiten Abschnitt durften wir die Wundversorgung durch das Anlegen von (Druck-) Verbänden an fiktiven Stich-, Schürf- und Schnittwunden praktisch erarbeiten und üben. Nachdem wir uns unseren Verbänden entledigt hatten, wurden wir über die korrekte Versorgung von Zahn- und Mundverletzungen, Nasenbluten und Amputationsverletzungen, also die Versorgung eines abgetrennten Körperteils, aufgeklärt.

Zusätzlich beschäftigten wir uns mit dem Umgang von Fremdkörpern in Augen und Wunden. Im Schulsanitätsdienst geht es neben der Wundversorgung aber oft auch um die Ermutigung und Beruhigung von verunfallten Mitschülerinnen und Mitschülern.

Um uns die Vorgehensweisen in verschiedenen Situationen merken zu können, haben wir uns mehrere Eselsbrücken angeeignet. Bei einem verstauchten Fuß beispielsweise hat man “PECH” gehabt. Pause, Eis, Compression und Hochlagern sind hier oftmals das Mittel der Wahl. Auch beschäftigen wir uns mit Erkennungsmerkmalen und Maßnahmen bei akuten Erkrankungen wie einem Schlaganfall oder einer Atemwegverlegung.

Abschließend arbeiteten wir eigenständig an Stationen zur korrekten Lagerung bei bewusstlosen Verunfallten mit normaler Atmung (stabile Seitenlage), zur Herz-Lungen-Wiederbelebung im Rhythmus 30:2, zum Einsatz eines AED sowie zur sicheren Abnahme eines Fahrrad- oder Motorradhelms mit der „Zwei-Helfer-Methode“. Nicht nur aufgrund der momentan vorherrschenden Kälte war es interessant einmal eine große gold-silbern-knisternde Rettungs-Decke auszupacken und zu nutzen, um verunfallte Personen zu wärmen.

Im Allgemeinen war der Kurs sehr lehrreich und praxisorientiert. Die wichtigste Erkenntnis war am Ende, dass man nicht immer Leben retten muss, um ein HELD zu sein, sondern es oft die kleinen Taten und Gesten sind, die anderen Personen helfen.

Linda Osburg und Charlotte Krieg

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