EMG-Qualifikationsstufen beim Crash-Kurs NRW

Drastische Bilder, aufwühlende Berichte

Erstmals besuchen die kompletten Stufen Q1 und Q2 den Crash-Kurs NRW

Für die meisten Oberstufenschüler ist er eines der wichtigsten Themen: der Führerschein. Viele warten schon seit Jahren darauf, endlich mit den Fahrstunden beginnen und dann möglichst bald auch selbstständig fahren zu können. Dank der Möglichkeit des „Begleiteten Fahrens“ ab 17 Jahren sitzen jetzt schon viele lange vor ihrem 18. Geburtstag mit einer Begleitperson auf dem Beifahrersitz hinter dem Steuer – eigentlich ein guter Weg, um schon mal ein bisschen Erfahrung zu sammeln, bevor dann ganz alleine gefahren werden darf. Nichtsdestotrotz ist die Zahl der Unfälle, für die Jugendliche verantwortlich sind, erschreckend hoch – sie machen fast ein Drittel aller Autounfälle aus.

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, veranstaltet die Polizei in NRW seit 2010 den sogenannten „Crash-Kurs“ mit weiterführenden Schulen und Berufskollegs, bei dem den Schülern die Gefahr, die von gedankenlosem Fahren ausgeht, noch einmal bewusster gemacht werden soll.

Am vergangenen Mittwoch, dem 14.12.16, durften nun auch die Qualifikationsstufen des Ernst-Mach-Gymnasiums beim Crash-Kurs dabei sein. Hierzu versammelten sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern im Bürgerhaus, wo sie den Präsentationen verschiedener Experten aus dem Rhein-Erft-Kreis zusahen und zuhörten.

Unterstützt von Bildern realer Unfallorte und untermalt mit emotionaler Musik berichteten ein Feuerwehrmann, ein Notfallsanitäter, eine Polizistin und ein Notfallseelsorger aus der Umgebung von Unfällen, die ihnen besonders stark in Erinnerung geblieben sind. Neben den „harten Fakten“ standen besonders auch die persönlichen Geschichten der Unfallopfer und ihrer Familien im Vordergrund, was die Schilderungen noch erschütternder machte als sie sowieso schon waren.

Es war deutlich zu erkennen, wie aufgewühlt von den Berichten die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler im Publikum war. Mich selber haben die Vorträge ebenfalls stark mitgenommen und das, obwohl meine Familie und ich noch nie von einem schlimmen Unfall betroffen waren.

Genau darauf zielt die Initiative „Crash-Kurs“ jedoch ab: die Schonungslosigkeit soll Emotionen hervorrufen und so eine größere Bereitschaft zur Vorsicht und Umsichtigkeit im Straßenverkehr erzeugen. Und ich denke, bei den meisten ist das auch gelungen.

Wer persönliche Erfahrungen mit Verkehrsunfällen gemacht hat, für den ist der Crash-Kurs wahrscheinlich nicht das richtige. Deshalb wurde auch im Vorfeld geprüft, ob sich persönlich von schweren Unfällen betroffene Schülerinnen und Schüler unter der Zuhörerschaft befinden. Dennoch weckten die Berichte bei einigen Schülern traumatische Erinnerungen, manch einer musste den Saal verlassen.

Für den Großteil der Schülerinnen und Schüler ist der Crash-Kurs meiner Meinung nach eine gute Sache; einfach um sich die Risiken des Straßenverkehrs noch einmal vor Augen zu führen und so hoffentlich auch Unfälle vermeiden zu können.

Lena Wasser, Q2

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