Pauline aus der Q2 zu Gast in der Sommerakademie

Börsen-Apps, String-Theorie und der perfekte Mord

Ein Hauch von Hogwarts: Physikzentrum Bad Honnef

Hätte mich vor ein paar Jahren jemand gefragt, ob ich daran Interesse hätte, die Ferien in einer Akademie zu verbringen um mich, in von mir ausgewählten Fächern, weiter zu bilden, hätte ich gelacht, den Kopf geschüttelt und dankend abgelehnt. Wer lernt bitte freiwillig in den Ferien?

Dieses Jahr jedoch war es anders. Als ich den Prospekt der Sommerakademie der Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln sah, und mir auffiel, dass Psychologie eine der Optionen war, beschloss ich, den Schritt zu wagen und mich zu bewerben.

Mit gemischten Gefühlen fuhr ich in der ersten Sommerferienwoche ins Physikzentrum Bad Honnef, in dem dieses Jahr die 24. Sommerakademie stattfinden sollte. Als ich dort ankam, war ich von dem Anblick, der sich mir bot, überwältigt. Das alte Gebäude wirkte wie eine Version von Hogwarts, dem berühmten Schloss aus der „Harry Potter“- Reihe.

Nach dem Bezug unserer Zimmer und einer Einführungsveranstaltung trafen wir uns das erste Mal in unseren Arbeitsgemeinschaften. Außer Psychologie gab es noch Biologie, Chemie, Physik, Literatur und Wirtschaft, wobei jede AG eine Exkursion unternehmen konnte.

Das Thema meiner AG war in diesem Jahr „Verkehrspsychologie“ und wir konnten zahlreiche Studien an uns selber, den Akademieteilnehmern, den Dozenten und Eltern durchführen. Bei jeder Mahlzeit und in den Pausen trafen wir uns mit den anderen Teilnehmern, die uns begeistert von ihren AGs erzählten. Ob wir nun verstanden, wie eine Börsen App funktionierte oder uns dazu bereit erklärten, die verwesenden Ratten „Napoleon“ und „Marie Antoinette“ der Biologie AG zu besuchen, die die sich in der Kriminalbiologie mit der Planung des perfekten Mordes befasste, blieb dabei fraglich.

Jeden Abend erwartete uns ein Vortrag von einem Dozenten, der dafür extra in die Akademie kam, darunter zum Beispiel Verena Bentele, eine blinde Biathletin und Langläuferin, die über ihre Motivation zum Erfolg und die Wichtigkeit von Teamarbeit sprach. Dr. Christian Hoppe, ein Neuropsychologe an der Bonner Universitätsklinik, besuchte die Akademie ebenfalls, um uns über die Konsequenzen der Erkenntnisse der modernen Hirnforschung aufzuklären.

Nach diesen Abendveranstaltungen trafen wir uns und verbrachten die Nächte, soweit es von den Nachtwächtern akzeptiert oder zumindest übersehen wurde, in einem der vielen Gesellschaftsräume des Gebäudes und machten Musik oder spielten etliche Spiele. Logischerweise fiel demnach der Kaffeekonsum sehr hoch aus.

In diesen zehn Tagen lernten wir uns immer besser kennen, sodass wir uns am Ende wie eine große Familie fühlten. Die Abschlussveranstaltung, in der jede Arbeitsgemeinschaft ihre Ergebnisse vorstellte, war ein voller Erfolg und man konnte erkennen, dass sich einige AGs von anderen haben inspirieren lassen. So hat die Chemie AG beispielsweise einen Film über „Nano Technologie“ gedreht und die Physik AG einen Rap zum Thema „String-Theorie“ vorgetragen.

Rückblickend war es eine Erfahrung, von der ich bestimmt noch lange erzählen werde und wenn nächstes Jahr die 25. Sommerakademie angekündigt wird, werde ich nicht zögern, mich erneut zu bewerben.

Pauline Brouër, Q2

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