Aero Race Lab der FH Aachen zu Besuch am EMG

Oberstufenphysik im Praxistest

Es riecht nach Benzin auf dem Schulhof des Ernst-Mach-Gymnasiums. Verantwortlich ist ein kleines Rennauto, dass Studierende der Fachhochschule Aachen Teil für Teil konstruiert und zusammengesetzt haben. Heute ist es zu Gast in der Bonnstraße, um Schülerinnen und Schülern als Anschauungs- und Versuchsobjekt eine Vorstellung davon zu vermitteln, worin die praktische Arbeit in einem Studium der Fahrzeug- bzw. Luft- & Raumfahrttechnik besteht.

„An unserem kleinen Flitzer führen die Schülerinnen und Schüler Messungen zum Schallpegel durch. Die Werte sind absolut relevant, weil wir für die Zulassung bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten dürfen“, erklärt Philipp Laumen vom Aero Race Lab, das an der FH Aachen als Schülerlabor gegründet wurde.

Eine Station weiter beobachten die Physikerinnen und Physiker aus der Stufe Ef gebannt, wie Fabian am Fahrsimulator versucht, eine neue Bestzeit zu setzen. „Das macht richtig Spaß“, sagt Tom. „Und es ist überraschend, wie viele physikalische Kenntnisse man auf der Strecke einbringen kann.“ Mit welcher Geschwindigkeit eine Kurve wie angesteuert werden kann, ohne dass der Reifen die Haftung verliert, ist auch ein Thema, mit sich die Studierenden aus Aachen befassen.

Zum Thema Aerodynamik bringen die EMG-Physiker:innen nur wenige Vorkenntnisse mit. Umso größer ist das Erstaunen, als ein Modellflugzeug an der dritten Experimentierstation im Luftstrom eines Windkanals scheinbar sein Gewicht verliert. „Das Experiment zeigt ganz schlicht, warum Flugzeuge fliegen können“, sagt Philipp Laumen.

Für die insgesamt etwa 30 Schülerinnen und Schülern aus den beiden Physikkursen der Ef ist der Tag mit dem Aero Race Lab mehr als nur eine willkommene Abwechslung zum Unterrichtsalltag. „Ich finde cool, dass hier der Praxisbezug absolut im Vordergrund steht“, sagt Daniel am Ende des dreiteiligen Workshops.

Im Team des Aero Race Labs ist man sich bewusst, dass sich sicher nicht alle Jugendlichen für Fahrzeug- oder Luft- & Raumfahrttechnik begeistern lassen. „Aber es gibt einige unter den aktuellen Studierenden an der FH Aachen, die auf genau so einer Veranstaltung wie der heute hier am EMG Feuer gefangen haben“, berichtet Philipp Laumen.

Auf ein Neues am EMG also im nächsten Jahr? „Wir sind hier sehr freundlich empfangen worden und kommen gerne wieder“, sagt Laumen. Auf den Benzingeruch müssen die EMGler dann aber vielleicht verzichten. „Alternative Antriebe wie Hybrid- oder reine Elektroaggregate sind für uns ein ganz wichtiges Forschungsthema“, so Laumen. Passt ja auch besser zu den hohen ökologischen Ansprüchen des EMG.

Gregor Evers

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