Mehr als 70 Aussteller für die Stufen 10 bis Q2

Große Auswahl beim Berufe-Speeddating

Reger Austausch: Über 70 Aussteller stehen beim Berufe-Speeddating für den Austausch bereit

Zu Beginn der Woche hörte man in den Klassen und in den Pausen oft die Frage „Was willst du denn später machen?“, „Willst du studieren? Dual? Oder lieber Ausbildung?“ „Ich glaube, ich mache erst ein FSJ oder ein Auslandsjahr bevor ich mich entscheide.“

Die Frage nach den eigenen Karrierevorstellungen ist für junge Menschen oft nicht leicht zu beantworten. Vergangene Woche hatten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Jahrgangsstufen 10 bis Q2 ganz besondere Dates. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Chance, sich über Ausbildungen, Berufssparten, weiterführende Schulen, Universitäten und Fachhochschulen zu informieren.

Ein breites Spektrum von Berufsfeldern, Ausstellern und Experten war zugegen, um detaillierte Beratungen anzubieten und sämtliche Fragen zur Berufswahl und Studienmöglichkeiten zu klären. Viele der Experten können jedes Jahr im Kreise der Eltern und Ehemaligen für diese Veranstaltung akquiriert werden.

Dass es vor Ort eine große Bandbreite an Berufsfeldern gab, wurde bei einem Rundgang durch das Erdgeschoss des C-Gebäudes deutlich. Mehr als 70 Aussteller fanden in den Klassenräumen und im Mehrzweckbereich Platz.

Die Verteilung der Berater auf die einzelnen Klassen sei nicht komplett zufällig, wie die Organisatorin Kathrin Kessen erklärt: „Wir achten schon darauf, dass ähnliche Berufsfelder in einem Raum untergebracht sind, so haben die Schüler eine schnellere Orientierung und auch die Experten der ähnlichen Berufe können sich untereinander austauschen. Außerdem sollten nicht alle Arbeitgeber, die von den Schülern besonders häufig zur Beratung angesteuert werden, wie Polizei, Verfassungsschutz, Feuerwehr, Zoll und Bundeswehr in demselben Raum untergebracht sein, damit die Speed-Dating-Besucher auch wirklich in jeden Klassenraum gehen.“

Berufsberater Christian Koller betont, „Ein Blick über den Tellerrand tut gut, und Schüler sollten auch erkennen, in welche Richtung sie in Zukunft nicht gehen möchten. Daher haben wir die Schüler für die ersten zwei Gespräche zufällig auf die Berater verteilt.“

Einige Schülerinnen und Schüler nutzten den Abend auch, um direkt mit Unternehmen Kontakt aufzunehmen und in manchen Fällen auch Kontaktdaten auszutauschen. Einige Teilnehmer aus der Stufe 10, die sich für den Besuch der Messe entschieden, konnten sogar noch einen Platz für das zweiwöchige Praktikum vor den Sommerferien finden.

Die Schüler selbst, die durch die Vielzahl der vertretenen Berufsgruppen die Qual der Wahl haben, sind dankbar für die Möglichkeit, so viele regionale Unternehmen, Hoch- und Fachhochschulen kennenlernen zu können.

Die 16-jährige Asja wird im nächsten Jahr Abitur machen und weiß zwar schon, dass sie wahrscheinlich Jura studieren möchte, findet die Messe aber trotzdem hilfreich: „Für mich war es wertvoll, dass ich mit mehreren Vertretern aus dem juristischen Bereich sprechen konnte. So konnte ich mich mit einer Doktorandin im Bereich Internationales Strafrecht intensiv über ihre Erfahrungen im Studium sprechen, aber gleichzeitig auch in Gesprächen mit einem Notar, einem Richter und einem Syndikusrechtsanwalt, alle drei mit viel Berufserfahrung, wertvolle Erkenntnisse mitnehmen.“

Ihre Mitschülerin Lilith hätte sich mehr Berufe aus dem Bereich des Handwerks und der Ausbildung gewünscht. Aber auch sie ist von dem grundsätzlichen Konzept des Speed-Datings überzeugt. „Sowohl für Schüler, die noch keinen klaren Berufswunsch haben, als auch für solche, die bereits ziemlich genau wissen, wo ihr beruflicher Weg hingehen soll, ist die Messe nützlich. Man kann sich ausreichend informieren, lernt besser seine Möglichkeiten kennen und kann auch hervorragend Kontakte knüpfen – eben wie beim Speed-Dating der anderen Art.“

Kathrin Kessen, Lehrerin und Berufsberaterin am EMG hat bei dem großen Angebot sogar leichte Bedenken: „Einige der Schüler könnten durch die Masse an Ausstellern / Beratern etwas überfordert sein.“ Sie schiebt aber gleich hinterher, dass so eine große Vielfalt natürlich auch toll sei. Nun liegt es an den Nachwuchstalenten, den für sie richtigen Berufspfad und das für sie richtige Unternehmen oder die richtige Hochschule ausfindig zu machen.

Kathrin Kessen

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