Einplatinen-Prozessor „Raspberry Pi“ am EMG eingeführt

Himbeerkuchen für die Mittelstufe

Lisa, Gereon, Kamran und Timo (v.l.) haben schnell Freundschaft mit dem Raspberry Pi geschlossen

Das Ernst-Mach-Gymnasium geht in seinem Lernangebot neue Wege. Im zweiten Teil des Differenzierungskurses MPI (Mathematik/Physik/Informatik) steht der Einplatinen-Computer Raspberry-Pi im Zentrum der Unterrichtsaktivitäten. Fast während des kompletten neunten Schuljahres haben die MPIler Gelegenheit, mit dem vielseitigen Prozessor zu experimentieren.

„Der Raspberry Pi bietet eine Fülle von Möglichkeiten. Durch seine vielseitige Schnittstelle eignet er sich ideal, um Software-Anwendungen in physikalischen Zusammenhängen zu erlernen“, beschreibt Physiklehrer Michael Schröder die Vorzüge des Rechners, der in Bastlerkreisen bereits Kultstatus genießt.

Angefangen von einfachen Steuerprogrammen für LEDs wie Blinker- oder Ampelschaltungen über die Verarbeitung physikalischer Eingaben bis zum Auslesen von Sensoren incl. Datenspeicherung – für den Raspberry Pi, dessen Namen aus einem Wortspiel entstanden ist (Raspberry Pie = Himbeerkuchen), ist das alles kein Problem.

Aktuell bearbeiten die Neuntklässler ein Lochkartenprojekt, das den Ausleseprozess einer sog. Keycard, wie sie z.B. bei Hotelzimmertüren zur Anwendung kommt, simuliert. Neben der Programmierung der entsprechenden Auslesesoftware wartet dabei auch die nicht ganz einfache Bastelarbeit für die Realisierung des Kartenlesers auf die Jungen und Mädchen.

Höhepunkt der Arbeit mit dem digitalen Tausendsassa soll dann im Sommer das Ballonprojekt werden. An einem mit Helium gefüllten Wetterballon soll der Raspberry Pi eine Reise in die Stratosphäre antreten. Auf seinem Weg in über 30 km Höhe gilt es, verschiedene meteorologische Daten wie Luftdruck und Temperatur aufzuzeichnen. Gleichzeitig steuert der Prozessor eine Kamera, die nach den Wünschen von Schülern und Lehrern faszinierende Bilder vom Rande des Weltalls liefern soll.

Gregor Evers

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