Workshops für die komplette Stufe 5

Wo lauern Gefahren in der digitalen Welt

Die Zukunft ist digital, darüber gibt es kaum zwei Meinungen. Mit dem zunehmenden Einzug von Internet, Social Media oder künstlicher Intelligenz sind wir aber auch einer immer größer werdenden Zahl von Gefahren und Verlockungen ausgesetzt, die gerade Kinder und Jugendliche bedrohen. Ein Workshop für alle Schülerinnen und Schüler der Stufe 5 sensibilisiert die Kinder für diese Herausforderungen und gibt ihnen Werkzeuge an die Hand, auch der dunklen Seite der Digitalität zu begegnen.

„Abgemacht“, steht über dem Plakat, das Julia Weber von der Initiative „Schutzraum“ mit den Jungen und Mädchen der fünften Klassen Punkt für Punkt durchgeht. Es folgt eine Liste mit 16 Vereinbarungen, denen die Kinder lautstark zustimmen.

„Ich mobbe niemanden“, steht dort etwa. Oder: „Ich treffe mich nicht mit Leuten, die ich über das Internet kennengelernt habe.“ Es geht um persönliche Sicherheit, den Umgang miteinander, aber auch um eine mögliche Suchtgefahr im Umgang mit Spielen oder Videoplattformen wie Youtube oder Tiktok.

„Wir stehen nie mit dem erhobenen Zeigefinger vor den Kindern, sondern nähern uns den Themen etwa mit der Frage: ‚Was ist cool im Internet?‘. Erst dann fragen wir nach möglichen Gefahren, die damit verbunden sind“, erklärt Julia Weber.

Bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern ist Cybermobbing ein wichtiges Thema. „Ab Klasse 7 lenken wir den Fokus dann stärker in Richtung ‚Umgang mit Fakenews‘ und ‚sexualisierte Gewalt‘“, berichtet Weber, die im Rahmen ihrer Tätigkeit bereits Kontakt zu mehr als hundert Schulklassen hatte. „Es ist erschreckend, was Kinder und Jugendliche im Internet schon alles erlebt haben. Mittlerweile überrascht uns nur noch sehr wenig von dem, was uns erzählt wird.“

Ins Leben gerufen wurde die Initiative Schutzraum von Hanno Lenz, der selbst zwei Kinder am EMG hatte. Lenz betont die Rolle, die auch die Eltern für die digitale Sozialisation ihrer Kinder spielen (müssen): „Ähnlich wie man Kinder bei ihrem ersten Schulweg an die Hand nehmen muss, muss man sie auch auf ihren ersten Wegen durch die digitale Welt begleiten.“

Die Zusammenarbeit zwischen Lenz‘ Initiative „Schutzraum“ und dem EMG umfasst folgerichtig auch einen Infoabend für die Eltern, der am 9. April in der EMG-Aula stattfinden wird. Auch dann wird es eine Liste mit Vereinbarungen geben. Dort sind dann die Dinge aufgeführt, die Mütter und Väter tun können, damit sich ihre Kinder möglichst nur auf der hellen Seite der digitalen Welt bewegen.

Ein dickes Dankeschön geht also einmal mehr vom EMG in Richtung Hanno Lenz und "Schutzraum" für das Engagement an der ehemaligen Schule seiner Söhne. Danke sagt das EMG aber auch für die großzügige finanzielle Unterstützung durch den Förderverein, ohne den die Durchführung der Workshops nicht möglich wäre. 

Gregor Evers

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