Verkehrserziehung in der Stufe 5

Aus der Sicht eines Truckers

Perspektivwechsel: Zehlia aus der Stufe 5 staunt über die vielen "toten Zonen" im Blickbereich eines Truckers

„Wow, das ist ja ein Riesenteil!“ Ein nervöses Lachen geht Zehlia über die Lippen. ,,Ich war schon aufgeregt“, gibt die junge Schülerin zu. Ihre Aufregung ist berechtigt, wann steigt eine Fünftklässlerin schon mal in ein Feuerwehrauto?

Zehlia aus der 5e ist fasziniert, als sie den großen roten Wagen der Feuerwehr an einem schönen Januar morgen zum ersten Mal aus nächster Nähe auf dem EMG Schulhof betrachtet. Die Fünftklässlerin gesteht jedoch auch: ,,Also ich habe schon Angst, dass der Fahrer mich vielleicht nicht sieht und ich dann überfahren werde“ Ihre Sorge ist berechtigt, Zehlia steht in einem der toten Winkel, die von der lokalen Polizei und der Feuerwehr unter Leitung von Verkehrsberater Andreas Wiesner rund um den Feuerwehrwagen markiert wurden.

Schon seit Jahren findet jährlich die Verkehrserziehung und das Mobilitätstraining für alle Fünftklässler statt. Dank Andreas Wiesner können die Schülerinnen und Schüler ihre bereits in der Grundschule erworbenen Kenntnisse zum Thema Verhalten im Straßenverkehr intensiv vertiefen. Ein zentrales Thema der Verkehrserziehung für die neuen Fünftklässler am EMG ist der „neue Schulweg“. Dabei werden die wichtigsten Gefahrenstellen besprochen und ein sicheres Verhalten eingeübt.

Perspektivwechsel: Nun sitzt Zehlia selbst am Steuer. Sie staunt nicht schlecht als ihr klar wird, dass sie von ihren zehn Mitschülern und Mitschülerinnen in der “toten Zone” nur drei sehen kann. Geschuldet ist dies dem oft vergessenen toten Winkel direkt vor dem Wagen.

Die Beamten vor Ort versuchen dies den Kindern zu verdeutlichen, indem jeder selber einmal die Sicht eines echten Truckers schlüpfen kann. Setzt sich ein Schüler nun ans Steuer verteilen sich die Klassenkamerad:innen so nah wie möglich an der Vorderseite des Wagens. Nun bewegen sich die Kinder langsam nach hinten, also von dem Wagen weg, und das Kind im Auto zeigt mit seinen Fingern an, wie viele seiner Mitschüler er ab welchem Abstand sieht.

Es wird schnell klar, wie wissbegierig die Jungen und Mädchen an dem Workshop teilnehmen. Den Polizeibeamten gelingt es offensichtlich, ihnen die Inhalte gut zu vermitteln. So erklärt Zehlia stolz, worin das Gefahrenpotenzial besteht. ,,Ich sollte mich nicht so nah am LKW aufhalten, sondern mit mehr Abstand“. Damit steht dem sicheren Schulweg zum EMG nichts mehr im Weg!

Lotti Krieg

 

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