"Zimmer frei" am EMG

Bewegender Abschied von Gabriele Hüntemann

Als vorletzte Rednerin sagte die Leitende Regierungsschuldirektorin Margarete Radermacher das, was fast alle Anwesenden empfanden: „Sie haben sehr großes Glück gehabt, Gabriele Hüntemann als Schulleiterin gehabt zu haben.“ Kurze Zeit später erhoben sich 300 Gäste – Lehrkräfte, Eltern, Schüler, ehemalige Kollegen, der aktuelle und ehemalige Bürgermeister und die Familie – von ihren Sitzen und spendeten minutenlang Applaus.

Es war ein bewegender Abschied für Gaby Hüntemann, die nach 13 Jahren Tätigkeit als Schulleiterin am Ernst-Mach-Gymnasium in den Ruhestand geht. Aber ganz nach der für sie typischen Gemütslage war es auch ein heiterer Nachmittag in der neuen Aula des EMG. Mit Witz und Esprit hatte das eigens eingesetzte Verabschiedungsgremium die Veranstaltung im Format der beliebten WDR-Unterhaltungssendung „Zimmer frei“ gestaltet.

Natürlich durften dabei auch Bilderrätsel, ultimative Lobhudelei und deftiges Essen nicht fehlen. Getrunken wurde Kölsch, auch wenn Hüntemann zugab, „am Niederrhein in ihrer Heimat mit Altbier sozialisiert" worden zu sein. Mittlerweile aber bevorzuge sie Weißwein, erklärte sie gewohnt diplomatisch.

Per Videobotschaft kamen viele aktuelle und ehemalige Weggefährten zu Wort, und stets kam die tiefe Wertschätzung einer stets Menschen zugewandten, chronisch gelassenen, aber immer ziel- und ergebnisorientierten Kollegin zum Ausdruck.

In der „Zimmer frei“-Tradition war letztlich den Gästen die Entscheidung überlassen, ob Gabriele Hüntemann ihr Schulleitungszimmer räumen dürfe. Sie durfte. Und zudem durfte sie auch noch einen Musikwunsch äußern, entschied sich für „Neuanfang“ und tat gut daran. Denn Lehrerband und Chor lieferten eine mitreißende Coverversion des Clueso-Hits ab. Schon zu Beginn der Veranstaltung hatten die verschiedenen EMG-Musikergruppen mit einem Auszug aus Carl Orffs Carmina Burana einen Stimmungshöhepunkt gesetzt.

„Es ist ein guter Moment zu gehen“, sagte Hüntemann zum Abschluss des Festakts und verwies auf viele erfolgreich bewältigte Aufgaben, insbesondere aber auf ihren Nachfolger Martin Welz, mit dem sie nach eigenem Bekunden ein „Dreamteam“ gebildet habe. „Ich weiß das EMG in allerbesten Händen.“

Die große gegenseitige Wertschätzung kam auch in Martin Welz‘ sehr persönlichen Dankesworten zum Ausdruck. Die Prise Humor fehlte aber auch in seiner Rede nicht, als er an gemeinsam gelöste Probleme erinnerte: „Was ziehen wir bei der kommenden Karnevalssitzung an? Oder: Reichen 25,8° für hitzefrei aus?“ Wie Welz werden Gabriele Hüntemann viele weitere Menschen am und ums EMG vermissen. Ihre heitere Gelassenheit aber wird in der Bonnstraße erhalten bleiben.

Gregor Evers

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