Filmprojekt im Physik-Leistungskurs der Q2

Einstein in Stopp-Motion

Da sage noch einer, Physik habe nichts mit Kreativität zu tun. Den Nachweis des Gegenteils lieferte zum Ausklang des Kalenderjahres 2015 der Physik-Leistungskurs der Stufe Q2. Im Rahmen eines dreiwöchigen Projektes entwickelten die angehenden Abiturienten insgesamt sechs so genannte Stopp-Motion-Filme mit verschiedenen Inhalten aus dem Bereich der modernen Physik.

Gleich zwei Mal entschieden sich die Nachwuchsphysiker, die Leistungen Albert Einsteins, des wohl berühmtesten Physikers aller Zeiten, zu würdigen. Altan und Wadim verarbeiteten in ihrem Werk drei Effekte der speziellen Relativitätstheorie, Emil und Lennart lieferten einen sendereifen Lehrfilm zur Einsteinschen Interpretation des photoelektrischen Effekts ab (Nobelpreis 1922).

Nicht weniger sehenswert gerieten die Arbeiten zum Wien-Filter (Robin und Joel), zur Kernspaltung (Timo, Kai und Nicolai, zum Franck-Hertz-Versuch (Jerome, Patrick und Alexander) und zum Kreuzprojektionsexperiment (Leon, Stellan und Carsten). Insbesondere die beiden letztgenannten verdienten sich Kreativpunkte: Während Jerome, Patrick und Alexander ihre Vergangenheit als Pokemon-Zocker verarbeiteten, gaben sich Leon, Stellan und Carsten in ihrem Director’s Cut klar als Star-Wars-Fans zu erkennen.

Unterrichtsmethodisch steckt hinter den Filmen weit mehr als nur ein Projekt, das allen Beteiligten – insbesondere der Lehrkraft beim Anschauen – viel Spaß gemacht hat. Die Darstellung und Verarbeitung komplexer Prozesse in den Filmen, die z.T. aus mehreren Hundert Einzelbildern zusammengesetzt sind, führt zu einem tiefen und nachhaltigen Verständnis der betreffenden Inhalte. Das gilt insbesondere für den physikalischen Mikrokosmos, der sich unserer direkten Beobachtung vollständig entzieht.

Auch wenn Vieles von dem in der Schule Erlernten in den nächsten Jahren in Vergessenheit geraten wird - die physikalischen Inhalte aus dem Filmprojekt haben sehr gute Aussichten, lange in Erinnerung zu bleiben.

Gregor Evers

Info Stopp-Motion-Filme:
Die Stopp-Motion-Technik ist zum Beispiel aus den Knetfigurfilmen im Kinderprogramm bekannt. Eine bestimmte Szene wird gestaltet und photographiert. Anschließend erfolgt eine (geringfügige) Veränderung und ein erneutes Foto usw.. Die Einzelbilder werden in der Folge zu einem Film zusammengefügt. Je geringfügiger die Veränderung zwischen zwei Bildern, desto flüssiger wirkt die Bewegung. Mittlerweile existieren (kostenlose) Smartphone-Apps, die das Zusammenfügen der Einzelbilder übernehmen und sogar bestimmte Effekte anbieten.

Zurück