Schnupperpraktikum an der Uni Köln Teil 2
EMG-Physikerinnen bauen Teilchendetektor
Ein ausgedehnter Ausflug in die Kernphysik stand für Charlotte, Sofia und Loreen im Mittelpunkt ihres zweiten Tags an der Uni Köln. Knapp vier Monate nachdem sich die EMG-Physikerinnen im ersten Teil des Schnupperpraktikums mit dem Thema Raketenbau befasst hatten, galt es diesmal, einen Lowcost-Teilchendetektor zusammenzulöten.
„Ich fand den zweiten Tag des Praktikums sogar noch spannender als den ersten, weil ich bis jetzt noch sehr wenig über Kernphysik wusste“, berichtet Sofia. Zusammen mit ihren beiden Mitschülerinnen aus der Stufe Ef hatte sie sich morgens mit Linie 18 auf den Weg nach Köln gemacht, wo sie auf etwa 25 weitere Schülerinnen vorwiegend aus den Kölner Gymnasien trafen.
„Girls only“ galt natürlich auch an Tag 2 des Praktikums – schließlich sollen mit dem Programm der Uni Köln gezielt Mädchen und junge Frauen an das Fach Physik herangeführt werden, das nach wie vor unter starkem Männerüberhang leidet.
Nach der 90minütigen Einführungsvorlesung und einer Führung durch die verschiedenen Einrichtungen des Physikalischen Instituts waren es dann auch ausschließlich Frauen, die den Schülerinnen bei deren Fragen Rede und Antwort standen.
Großen Zuspruch erntete aber auch das kulinarische Angebot der Uni Köln. Das Rahmgeschnetzelte und die Sesam-Karotten-Knuspersticks aus der Mensa trafen ebenso den Geschmack des EMG-Trios wie das Speiseeis, das die Schülerinnen mit Hilfe von etwa minus 200 Grad Celsius kaltem Flüssigstickstoff selber zubereiteten.
„Ich kann das Schnupperpraktikum allen Mädchen, die sich für Physik interessieren auf jeden Fall empfehlen. Wir haben dort zwei super spannende Tage erlebt, die mein Blick auf das Fach auf jeden Fall verändert haben – und zwar in die positive Richtung“, bilanziert Loreen.
Komplett abgeschlossen ist das Projekt für die drei Nachwuchsphysikerinnen aber noch nicht: Den unter Einsatz von Alltagsmaterialien wie Konservendosen zusammengebastelten Detektor haben Loreen, Sofia und Charlotte mit nach Hürth gebracht. Das Messgerät, das mittels einer umfunktionierten Fotodiode auftreffende radioaktive Partikel nachweist, wartet dort noch auf seine Erprobung.
Gregor Evers