Fußball beim Sportfest: Später Triumph des Schüler:innenteams
Evers ist der tragische Held
Es erinnerte an den legendären Kampf von Rocky Balboa gegen Ivan Drago in Moskau: Machte das Publikum zu Beginn des Klassikers gegen die Q1 noch klar, dass es ganz aufseiten der Schüler:innenmannschaft steht, drehte sich schnell das Blatt.
Die Lehrkräfte standen hinten bombensicher, wurden von Arbeiter, Borgmann und Michaelis gut strukturiert – und spielten erfrischend nach vorne. In unnachahmlicher Art brach Gansiniec schon früh über die linke Seite durch und schweißte das Leder in den Winkel vorbei an Torwart Hardenberg – 1:0. Prompt dankten es die Fußballfans von der Tribüne mit fortan unabdingbaren Support für die Lehrkräfte. Mit dieser knappen Führung ging es in die Halbzeit.
Auch in der zweiten Hälfte konnten die zunehmend verzweifelt anrennenden Schüler:innen nur wenig ausrichten. Weller und Rossmanith hatten zwar immer wieder gefällige Einzelaktionen. Richtig gefährlich wurde jedoch nur ein Kopfball von Hemmer, den Evers überragend parierte. Evers, dem man seine weit über 500 Spiele im Ligabetrieb von Amateurmannschaften an den Beinen auch ansieht, mobilisierte in diesem Spiel noch einmal alle Kräfte und zeigte als mitspielender Torwart immer wieder seine Ruhe am Ball.
Spielertrainer Michaelis setzte spieltaktisch einmal mehr auf eine Kombination aus den genannten Routiniers – und neuen Kräften: So zeigte Malkemper ebenso großen Einsatz wie Stufenleiter Salamon, der sich die Partie gegen seine Schützlinge natürlich nicht nehmen ließ.
Doch damit ist die Geschichte dieses Spiels im leichten Nieselregen noch nicht auserzählt. Durch einen Schuhwechsel von Keeper Evers gab Schiedsrichter Willemsen eine lange Nachspielzeit. Und ausgerechnet in dieser kamen die Schüler:innen ganz spät noch zum Ausgleich. Kapitän Rossmanith wuselte sich durch die kurzzeitig unaufmerksame Hintermannschaft der Lehrkräfte und schob zum 1:1 Unentschieden ein.
Damit hieß es Elfmeterschießen, indem die jeweils ersten fünf Schützen sicher verwandelten. Im Sudden-Death-Modus verwandelten einmal mehr die Schüler souverän – und Evers wurde zum tragischen Helden. Der überragende Torhüter trat selbst an und scheiterte knapp. Damit war der umjubelte erste Schüler:innensieg seit 2016 besiegelt.
„Es war ein ausgeglichenes Spiel. Gut, dass alle gesund geblieben sind“, kommentierte Salamon nach der Partie. „Glückwunsch an die Schüler:innen“, sagte der wieselflinke Klöters nach der Partie, „sie haben ihre fünf Minuten Nachspielzeit bei einer Halbzeitlänge von 15 Minuten gut genutzt.“
Dennis Müller