MINT-Wettbewerb nur für Mädchen
Girls Only: Knappes Rennen beim ersten EggRace
Ist es möglich, ein rohes Hühnerei aus dem zweiten Stock zu werfen, ohne dass es beim Aufprall auf den Schulhof kaputt geht? Mit diesem Problem haben sich am EMG 40 Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe 6 im Rahmen des ersten reinen Mädchen-Wettbewerbs auseinandergesetzt.
„Es gibt keinen Grund, warum Mädchen in den physikalisch-technischen Disziplinen nicht mindestens genau so gute Leistungen erbringen sollten wie die Jungs. Das klappt aber besser, wenn sie unter sich sind“, begründet Amy das Konzept des Wettbewerbs.
Sie ist eine von wiederum zehn Mädchen, die den Wettbewerb für ihre vier Jahre jüngeren Mitschülerinnen geplant, organisiert und betreut haben. Letztlich legte der Betreuerinnenstab fest, welche Materialien verwendet werden durften, um den Aufprall des Eis möglichst sanft zu gestalten.
„Wir haben den Mädchen Luftpolsterfolie, Schaumgummi, Styropor, Schnur und Klebeband in eine Plastiktüte gepackt. Das Gesamtpaket, das am Ende auf die Reise geschickt wurde, durfte aber nur 30 Gramm schwerer sein als das Ei“, erklärt Melika die Regeln des ersten EggRace am EMG.
Somit waren Kreativität, Geschick und Teamwork gefordert. „Darf man auch die Plastiktüte benutzen“, fragte Hannah aus dem Team Bungee. Ja, durfte man – musste man vielleicht sogar, denn die Tüte ließ sich in Kombination mit der Schnur als Fallschirm verwenden, der für die existenziell wichtige Verzögerung in der Fallbewegung sorgte.
Letztlich gelang es vier Teams, ihr Ei entscheidend zu beschützen, was die Mädchen aus der Jury vor die schwierige Aufgabe stellte, einen Sieger zu küren. Schnell waren sich die zehn „MINT-Mädels“ aber einig: Team „Smile“ mit Ella, Stella (beide 6d), Talia, Defne und Ela (alle 6e) hatte auch bei den Kriterien Design, wissenschaftliche Kreativiät und Teamwork kräftig gepunktet und sich auf diese Weise den Sieg beim Debut des „EggRace – Girls Only“ gesichert.
Platz zwei ging an Team „Bungee“ (Hannah, Paula, Lena, Leonie und Melina), Dritter wurde Team „Günther“ (Alva, Sophia, Amy-Lou, Noah und Reena). Leider konnte die Jury Team „Gudrun“ die Enttäuschung über Platz 4 nicht ersparen. Auch Lotte, Luisa, Rosa, Havin und Rozin hatten Ei ihr gerettet, mussten aber mit dem undankbaren Rang hinter dem Podium Vorlieb nehmen.
Preise erhielten aber – dank des großzügigen Einsatzes des Fördervereins – alle 40 Teilnehmerinnen. Neben einer Urkunde gab es Bausätze für Wasser- und CO2-Raketen, Bernoulli-Pfeifen und - für alle Mädchen aus den Teams, die es nicht unter die besten Drei geschafft hatten - einen Luftballon-Helikopter.
„Die Teams haben richtig tolle Ideen entwickelt, haben geplant, gebastelt und getestet. Die Mädchen können stolz auf ihre Leistungen sein“, resümiert Aurelia. Auch das eigene Engagement vergisst sie aber nicht: „Auch wir können uns aber dafür auf die Schulter klopfen, dass wir einen richtig coolen Wettbewerb auf die Beine gestellt haben.“
Gregor Evers