Bittergezuckerte Engelsflügel -Poesie am EMG
Melika und Hanna gewinnen Poetry-Slam-Wettbewerb
Virtuos, extrem, pechschwarz und lichterloh. Keine Plattitüden, sondern Gedanken zum Versinken. Das war der Poetry-Slam des Rhein-Erft-Kreises 2025 am Ernst-Mach-Gymnasium. Erleichtert und strahlend feierten die Teilnehmer:innen Melika, Hanna, Lotti, Lea, Jan, Yasmin und Leonie die Sprache – und zurecht auch sich selbst.
Am Ende eines Abends, der Familie, Freunde und Kritiker staunend zurückließ, durften sich Melika und Hanna ganz besonders freuen. Punktgleich holten sie den Sieg – und dürfen Anfang Oktober bei „Bergreim“ im Medio.Rhein.Erft auftreten.
Dabei überzeugte Melika vor allem mit ihrer Bühnenpräsenz, mit Artikulation und Sprechmelodie. Hanna verschränkte Gedanken kunstvoll ineinander und holte aus unzähligen Ecken sprachgewaltige Bilder hervor. Dafür belohnte sie die Publikumsjury – zehn Zuschauer wurden vor der Veranstaltung ausgewählt – mit hohen Punktzahlen.
Doch auch die anderen Teilnehmer:innen konnten überzeugen: Lotti verfasste eine Liebeserklärung an ihre Freundinnen („meine Band“), Lea feierte die gleichberechtigte Liebe, Leonie dichtete von Verlust, Jan überzeugte Beobachtungsgabe und einer fesselnden Erzählstimme, Yasmin mit Sprachwitz und später auch beißender politischer Kritik.
Seit zwei Jahren ist der Poetry-Slam des Rhein-Erft-Kreises ein Angebot des Bildungsbüro Rhein-Erft zur Exzellenzförderung im Bereich Sprache und Literatur. Landrat Frank Rock hob zu Beginn der Veranstaltung in einem Grußwort hervor, dass der kunstvolle und reflektierte Umgang mit Sprache im 21. Jahrhundert von außergewöhnlicher Bedeutung sei.
Moderiert wurde die Veranstaltung vom professionellen Slammer Marius „Zwergriese“ Hanke, der die Schüler:innen im Rahmen von drei Workshops coachte.
Dennis Müller
