Über 100 Schüler aus allen Jahrgangsstufen beteiligt

Musik-Workshop mit Eddi Hüneke und dem indischen Maharaj-Trio

Wise-Guys-Gründungsmitglied Eddi Hüneke lässt den musikalischen Funken auf die Schüler überspringen

Über hundert Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen haben am vorletzten Mittwoch des vergangenen Schuljahres mit unseren musikalischen Gästen begeistert musiziert.

Am Mittwoch, dem 3. Juli, durfte die Musik-Fachschaft am EMG Gäste begrüßen: Eddi Hüneke, Gründungsmitglied der ehemaligen Kölner A-Cappella-Gruppe „Wise Guys“, Tobi Hebbelmann, Pianist, sowie die Musiker des Maharaj-Trios aus Indien, das zurzeit eine zweimonatige Tournee durch ganz Europa führt.

In insgesamt vier anderthalbstündigen Workshops zeigten die Profis den musikinteressierten EMGlern, wie man 20 Songs in zwölf Minuten singen kann und wie wichtig es ist, dass man beim gemeinsamen Musizieren den gleichen Puls fühlt.

Eddi und Tobi führten die sangesfreudigen Schülerinnen und Schüler durch ein schwungvolles Warming-Up und gaben eine Einführung ins Beat-Boxing, sodass nach kurzer Zeit ein komplettes vokales Drumset-Pattern, bestehend aus Base, Snare, Hi-Hat und Toms erklang. Dann ging es richtig los, aber wie kann es gelingen, 20 Songs in 12 Minuten zu singen? Das Geheimnis liegt in einer standardisierten Akkordfolge aus vier Akkorden (für Profis: I – V  - VI – IV), die ein Hauptbestandteil von unzähligen Pop-Songs bildet, wie z.B. Paparrazi (Lady Gaga), You’re beautiful (James Blunt), Can you feel the love tonight (Elton John) und viele andere mehr.

Eddi an der Gitarre und Tobi am Klavier animierten die Schülerinnen und Schüler, kräftig mitzusingen. Schnell sprang der Funke über und es wurde mit viel Freude gesungen.

Viel konzentrierter war die Stimmung bei den indischen Musikern, die zunächst etwas über Familiengeschichte erzählten: seit Generationen ist es ihre Familie, die die klassische indische Musik überliefert und in der ganzen Welt bekannt macht: Vikash Maharaj spielt Sarod, ein Saiteninstrument, Abhishek Maharaj singt und spielt die Sitar und Prabhash Maharaj, der zu den besten Tablaspielern Indiens zählt, trommelt höchst virtuos auf den Tablas. Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern verdeutlichten die Musiker, worauf es beim gemeinsamen Musizieren ankommt: Alle Mitspielenden müssen einen gemeinsamen Puls empfinden und wissen, wann eine rhythmische Einheit beginnt, die äußerst variabel mit virtuosen Rhythmen gefüllt werden kann. Diese Rhythmen werden aber nicht über das Zählen von Zählzeiten erlernt, sondern mit Hilfe von Rhythmus-Silben eingeübt, die dann in einem irre schnellen Tempo gesprochen und getrommelt werden. Nachdem die Schüler diese Grundlagen verstanden hatten, wurde gemeinsam zu den Klängen von Tablas, Sarod und Sitar getrommelt.

Die Schüler durften aber auch Fragen an die Musiker stellen. Auf die Frage, ob die Musik für sie eine Art „Job“ sei, entgegnete Prabhash Maharaj, dass er sich eigentlich als „jobless“ bezeichnen würde, da er keinen Job habe, mit dem er Geld für seinen Unterhalt verdient. Ihre Musik zu leben und in der ganzen Welt zu spielen, sei für sie eine Verpflichtung; schließlich gelte es, eine jahrhundertealte musikalische Tradition zu bewahren, so wie auch die Europäer eine Verpflichtung  hätten, die Musik Bachs, Haydns, Mozarts oder Beethovens zu pflegen und den kulturellen Wert dieser Komponisten zu erhalten. Schließlich würden alle „klassischen“ Musiker auf der ganzen Welt Werke dieser Komponisten in Europa spielen bzw. aufführen wollen.

Annette Brink

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