Wertvolle Fortbildung für EMG-Schulsanitäter*innen
Schulsanis im Skills Lab der Uni Köln
Normalerweise ist das sogenannte Skills Lab ein Ort, an dem die Medizinstudenten der Universität zu Köln Reanimationen üben können, doch am 22. November hatten wir als Schulsanitäter unserer Schule die Möglichkeit, die Einrichtung zu besuchen.
In der Medizin unterscheidet man grundsätzlich zwischen basic life support und advanced life support. Während man den basic life support von jedem erwartet, der schonmal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht hat, erwartet man den advanced life support nur von besonders ausgebildeten Kräften.
Dr. Titus Keller, Oberarzt der Kinderklinik, gab uns also einen interessanten Einblick in den Bereich des advanced life supports. Wir wiederholten die Grundlagen der Reanimation und redeten über eine frühzeitige Diagnose von lebensgefährlichen akuten Erkrankungen bzw. Verletzungen.
Wir konnten im Gespräch mit Dr. Keller anhand vieler Fallbeispiele für uns wichtige Fragen klären, beispielsweise was genau im Gehirn passiert, wenn man eine Treppe herunterfällt und der Aufprall zu einem Schädelhirntrauma führt.
Es war für uns sehr interessant zu erfahren, was Anhaltspunkte für ernst zu nehmende Verletzungsmuster sein könnten: Bewusstlosigkeit, auftretende Müdigkeit und eventuell ungleich große Pupillen deuten alle auf eine mögliche Blutung im Gehirn hin.
Anschließend besprachen wir einen Fall, welcher uns in unserer Realität als Schulsanitäter öfter begegnet: Kopfschmerzen. Denn Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen. Faktoren wie die genaue Lokalisierung der Schmerzen, andere Symptome wie Halluzinationen, oder eine nicht diagnostizierte Migräne können die Art und Weise der notwendigen Hilfeleistung extrem beeinflussen.
Genau wie die Kopfschmerzen sind auch Panikattacken leider eine Lebensrealität von vielen Schülerinnen und Schülern. Um diese besser unterstützen zu können, tauschten wir Maßnahmen aus und fragten ob unsere aktuellen Herangehensweisen zielführend sind. Wir arbeiteten heraus, dass z.B. das Aufzählen von Eindrücken, die man hören, sehen, fühlen, schmecken, und riechen hilfreich sind.
Unser letzter Tagesordnungspunkt war das Versorgen von Schnitt und Stichverletzungen. Hierbei ist das Wichtigste, Druck auf die Wunde auszuüben, was unter anderem mit Verbandpäckchen und Mullbinden geschehen kann.
Bei Einer Stichverletzung, bei der sich das Objekt noch im Körper des Patienten befindet, gilt in der Regel dieses drin zu lassen. Dies kann man sich anhand einer mit Wasser gefüllten Plastiktüte vorstellen. Steckt man einen Stift hinein, und lässt ihn drin, fließt viel weniger Wasser hinaus als würde man ihn wieder entfernen. Die mit Wasser gefüllte Tüte steht hier für unseren mit Blut gefüllten Körper.
Insgesamt lässt sich der Tag als interessant und vor allem lehrreich zusammenfassen. Wir als Schulsanitätsteam konnten unser Wissen erweitern und uns in schon Gelerntem üben und unser Vorgehen hinterfragen bzw. durch professionelle Anleitung von Dr. Keller festigen.
Wir hoffen auf eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Team des Skillslab der Uniklinik und dem Schulsanitätsdienst am EMG. Ein besonderer Dank geht an der Stelle natürlich an Herrn Dr. Titus Keller sowie an Herrn Nobis und Herrn Arbeiter, welche unseren Besuch organisiert haben.
Charlotte Krieg, Linda Osburg